Zahnprobleme bei Pferden ab 5 Jahren
Folgende Probleme treten hauptsächlich auf:
- - zu lange Schneidezähne
- - scharfe Kanten im Backenzahnbereich
- - Zahnstein
- - Kariesbildung
Mit 5 Jahren ist der Zahnwechsel des Pferdes abgeschlossen. Alle Milchzähne sind gewechselt und befinden sich in Reibung.
Die im Jahr bis zu 3 mm nachwachsenden Schneidezähne nutzen sich durch die veränderten Haltungs- und Futterbedingungen so gut wie gar nicht ab. Die Abnutzung entsteht lediglich an den Backenzähnen. Hier kann es zu Hakenbildungen kommen. Verhaltensauffälligkeiten und ein verschlechterter Allgemeinzustand sind die Folge.
Eine regelmäßige Behandlung trägt dazu bei, das Pferdegebiss so optimal wie möglich zu erhalten. Ihr Pferd ist gesünder, fühlt sich wohler und ist dadurch viel leistungsbereiter.
Schneidezähne
Werden die Frontzähne zu lang, weichen sie dem Druck nach vorne aus. Das Zahnfleisch zieht sich zurück, es entsteht Parodontose. Daraus kann eine Oberkieferhöhlenvereiterung bzw. im Unterkiefer die Entstehung von Zahnfisteln resultieren. Zudem kann es durch den Druck zu einer Veränderung im Kiefer kommen, die wiederum Schmerzen im Kiefergelenk verursachen kann. Aus diesem Grunde ist das regelmäßige Kürzen der Schneidezähne neben der Behandlung der Backenzähne dringend erforderlich. Nicht zuletzt, um die Reibung und den Mahlvorgang der Backenzähne zu erhalten.
Wichtig: Schneidezähne regelmäßig abschleifen!
Backenzähne
Da der Oberkiefer breiter ist als der Unterkiefer, entstehen im Oberkiefer außen und im Unterkiefer innen scharfe Kanten, die den Kiefer in seiner normalen Kaubewegung einschränken. Die Mahltätigkeit und somit auch die Vorverdauung können stark beeinträchtigt werden. Auf Dauer kann es zu Unregelmäßigkeiten der Kauflächen im Ober- und Unterkiefer bis hin zu Treppen- oder Wellengebissen kommen.
Besonderen Wert sollte auf den ersten Backenzahn gelegt werden!
Scharfe Spitzen und Haken, gerade an diesen Zähnen, fügen dem Pferd beim Reiten oder Fahren durch den Druck des Gebisses Schmerzen an den Schleimhäuten und der Zunge zu. Das Pferd sperrt das Maul auf oder schlägt mit dem Kopf oder Schweif. Auch verspanntes Laufen kann auf Schmerzen im Gebiss hinweisen.
Wichtig: Backenzähne regelmäßig abrunden lassen!
Zahnstein
Ob und wie stark ein Pferd zu Zahnstein neigt, hängt u. a. von der Zusammensetzung seines Speichels ab. Etwa 80 Prozent aller Pferde sind von der Zahnsteinbildung betroffen. Manchmal führt Zahnstein zu Entzündungen des Zahnfleisches. Zudem bietet es günstige Bedingungen für die Entstehung von Karies.
Wichtig: Zahnstein entfernen, um Parodontose und Karies vorzubeugen!
Kariesbildung
Da der Zahnschmelz bei Pferden in der Regel sehr hart ist, führt häufig eine Verletzung durch einen Fremdkörper im Futter zu einer Schädigung, an der sich Bakterien ablagern. Aber auch an Zahnstein oder an Futterresten, die sich zwischen den Zähnen hängen geblieben sind, finden sie günstige Bedingungen vor. Säurehaltiges oder süßes Futter fördert dabei die Entstehung von Karies. Wird Karies früh genug erkannt, ist eine zahnerhaltende Behandlung möglich. Wie beim Menschen werden die kariösen Bereiche ausgebohrt und gefüllt. Unbehandelt kann Karies den Zahn zerstören und zu Zahnfrakturen und schweren Entzündungen führen.
Wichtig: Karies rechtzeitig behandeln, um den Zahn zu erhalten!